Die Geschichte des HSG Ball
Wann genau der erste Hochschulball durchgeführt wurde, lässt sich leider nicht eruieren. Allerdings wird in den Hochschulnachrichten 1936 bereits von einem traditionellen Hochschulball gesprochen. Man kann also davon ausgehen, dass er mindestens seit den 1930er Jahren existiert.
Bis 1996 wurde der Universitätsball an den Dies Academicus gegliedert, danach wurden das Unifest und der Uniball in einem neuen Konzept getrennt voneinander durchgeführt.
Kleiner Hinweis für jene, welche sich durch alle vergangenen dokumentierten Bälle klicken: In einer ersten Etappe wurde der Ball als Hochschulball bezeichnet. Nach dem Eklat im Jahre 1995 wurde der Ball ab 1996 kurzerhand in Uniball umbenannt. Nach einer längeren Pause und mit erfolgreichem Relaunch wurde der Ball ab 2011 als HSG Ball bezeichnet.
Hochschulball 1951
Erstmals wird ein Motto eingeführt: «Und wenn das Here hundert Tore hätte, wie Theben, so lasset die Freude herein zu allen hundert Toren». Ein Ballonblaswettbewerb lädt zu einer Honorierung der grössten Ballone, morgens in aller Früh wird eine Mehlsuppe im Bahnhof verspiesen. Weiter gilt das grosse Funkorchester von Radio Vorarlberg unter Leitung des berühmten Konzertmeisters H. Moltkau als Geheimtipp.
Hochschulball 1950
Auffallend viel französisches Textmaterial ist im Ballführer aus dem Jahr 1950 zu finden. Französisch gilt als chic und die Tonhalle gibt dem Ball das gewisse Flair. Das grosse Ballorchester Berth Grellmann, das Hot Ensemle New Orleans Stompers, die Ländlerkapelle Edelweiss und der Barpianist Freddy Zimmermann.
Hochschulball 1949
Zum 50igsten Jubiläum der Universität mit dem Ehrenpatronat von Herrn Stadtammann Dr. Anderegg werden neue Programmpunkte in den traditionsreichen Anlass eingeführt: Solotänzer Margrit Stauber und Willy Preisig beehren mit einer Tanzshow, ein Mitternachtskabarett mit anschliessender Polonaise erhöhen den Spassfaktor und die Champagnerbar lockt als Durstlöscher.
Hochschulball 1948
Mit einer Geschicklichkeitsprüfung (inkl. Startnummer) ringen fünf Konkurrenten um den Preis einer Flasche Cognac. Im Ballführer wird die Knigge für Ballbesucher erläutert: «Damen gebührt stets der Vortritt; bewege Dich also, falls Du ein Herr bist, mit angeborener Bescheidenheit im Kielwasser deiner Damen, auch wenn es gilt, nach einem heissumkämpften Tisch Ausschau zu halten.» Weil die Kniggeerläuterungen so charmant sind, hier gleich noch ein weiteres Prachtexemplar aus dem Ballführer: «Sollte dir Deine Dame in der Hitze des Wortgefechts abhanden kommen, vielmehr von einem sich meuchlings einschleichenden Kavalier entführt werden, so sei bei ihrer Rückkehr diesem grossherzigem Kavalier nicht etwa dankbar für seine Aufmerksamkeit, sondern setze eine Miene auf, die der einer sauren Gurke an einem Gewitterabend gleicht.»
Hochschulball 1946
1946 wird das Ehrenpatronat eingeführt, welches bei diesem Ball von Bundespräsident Dr. Karl Kobelt betitelt wird. Mit Programmheften und darin enthaltenen Nachthoroskopen für die einzelnen Sternzeichen locken eine Schiessbude und vier Orchester an den diesjährigen Hochschulball. Auch Jazz kam mit dem bekannten Schweizer Jazzmusiker Rio de Gregori zum Zuge.
Hochschulball 1943
An Stelle eines eigentlichen Hochschulballes wird 1943 ein Festabend in den Räumlichkeiten des Stadttheaters St.Gallen durchgeführt. Nach Mitternacht findet in sämtlichen Räumen des Hotel Hechts ein Tanzbetrieb statt.
Hochschulball 1942
Im Mai 1942 wird erstmals seit Kriegsausbruch wieder ein Ball veranstaltet. Es wird überliefert, dass dieser nach dem akademischen Festakt zum Hochschultag am Abend in der Tonhalle ausgetragen wurde.
Hochschulball 1939 – 1941
In den Jahren des zweiten Weltkrieges wird wegen der besonderen Zeitumstände auf den Hochschulball verzichtet. Zudem werden viele Männer für den aktiven Dienst eingezogen, worauf das Publikum wohl in der Anzahl geringer ausgefallen wäre als dies üblich war.
Hochschulball 1939
Am Tag des Dies Academicus wird der Ball mit einem Fackelzug eröffnet, bevor zahlreiche Herren und Freunde der Universität St.Gallen (damals noch Handelshochschule genannt) auf den Campus strömen. Als Highlights gelten die Produktion der Tanzgruppe von Fräulein Mara Jovanovits. Ein Sketch, der von der Studentenschaft einstudiert wurde, ist in letzter Minute abgeblasen worden.
Hochschulball 1938
Die ersten noch existierenden Archivdokumente stammen aus dem Balljahr 1938. Dazu steht in den Hochschulnachrichten: «Der Hochschulball brachte erfreulicherweise einen kleinen Einnahmeüberschuss. Die Vergnüngskommission hat durch eine vortreffliche Organisation und Durchführung den Abend zu einem festlichen Anlass gestaltet, der der Hochschule alle Ehre macht.»